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Golf in Australien

Einmal um die halbe Erde zum Golfen

Groß-Event als Chance für Golf-Tourismus

Mit dem Presidents Cup rückte Australien – und auch sein Nachbar Neuseeland – wieder stärker als Reiseziel in den Blickpunkt der Golfwelt. Denn beide Destinationen bieten eines der besten Golf­angebote dieser Welt mit hochwertigen und oft auch außergewöhnlichen Golfanlagen. Gerade von Europa aus besteht hier noch großes touristisches Potenzial, denn eine Reise auf die andere Erdhalbkugel ist eben mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden und kommt daher für die meisten Golfer nur im Rahmen einer mehrwöchigen Reise in Frage. Doch sowohl Aus­tralien, als auch Neuseeland haben eine langjährige, hochwertige Golftradition – hier merkt man einerseits die enge Anbindung an den Commonwealth, aber auch die deutlich leichtere Erreichbarkeit von der Westküste der USA oder aus Asien. Aus touristischer Sicht ist dabei von Vorteil, dass die Saison auf der Südhalbkugel genau umgekehrt zu Europa verläuft: Während in Europa der Winter mehr oder weniger stark den Spielbetrieb beeinflusst, herrscht zur gleichen Zeit in Australien und Neuseeland schönstes Sommerwetter.

 

Golf-Australien in Zahlen

Der im Juni 2019 veröffentlichte Golf Club Participation Report 2018 des australischen Golfverbands weist 383.613 Clubmitglieder sowie 945.900 Golfer insgesamt aus. Die Zahl der Clubmitglieder ist damit gegenüber dem Vorjahr um 1,6% zurückgegangen, die Zahl der Golfer insgesamt gar um 6,0%. Dennoch erreicht Golf in Australien 4,9% der Bevölkerung – würde man diesen Wert in Deutschland erreichen, gäbe es hierzulande rund 4,056 Millionen aktive Golfer!

 

39% der australischen Golfer sind Mitglied städtischer Golfclubs, 6% sind reine Social Members. Lediglich 18,7% aller Golfer sind weiblich. 48% aller Golfer spielen den Ergebnissen der Erhebung zufolge weniger als einmal pro Woche Golf, die verbleibenden 52% schlagen mindestens einmal pro Woche ab. Hauptmotivation für das Golfspiel sind für 60% der Golfer Spaß und Unterhaltung, an zweiter Stelle folgen soziale Motive und schließlich Gesundheit. 66% aller Golfclubs haben weniger als 250 Mitglieder – lediglich 5% kommen auf 1.000 Mitglieder oder mehr, vereinen jedoch 26% aller Golfmitglieder auf sich. Insgesamt kommt Australien auf 1.326 Anlagen und damit fast doppelt so viele Spielstätten wie Deutschland.

 

Interessant auch die Marktdaten zum australischen Tourismus. Insgesamt zählte das Land 2018 8,5 Millionen internationale Gäste, die fast 44 Milliarden AUD an Umsatz brachten. Im Vergleich zu europäischen Ankunftsstatistiken zeigen die Zahlen für Australien die deutlich stärkere Ausrichtung am pazifischen Markt. Größter Markt mit 1,43 Millionen Besuchern und einem Gesamtumsatz von 12 Milliarden AUD war China, gefolgt von Neuseeland mit 1,38 Millionen Besuchern und einem Umsatz von 2,6 Milliarden AUD. Deutschland lag 2018 an Position 12 der Entsenderländer, jährlich reisen rund 150.000 Bundesbürger nach Down Under. Dabei überwiegt die Anzahl der Erstbesucher gegenüber den Wiederholern.

 

Touristisches Angebot mit vielen Highlights

Natürlich bietet Australien eine Vielfalt, die eher einem Kontinent, denn einem Land entspricht. Nicht nur Golfer, sondern Urlauber insgesamt möchten auf ihren Reisen vor allem zwei Segmente abdecken: einerseits die so andersartige Natur und Tierwelt, zum anderen die bekannten Metropolen wie Sydney und Melbourne. Die nicht enden wollenden Buschfeuer haben allerdings vor allem den Tourismus nach New South Wales und Sydney Ende 2019 deutlich beeinträchtigt. Melbourne hingegen blieb von den Feuern weitgehend verschont. Gerade die Region Melbourne bietet dem Besucher nicht nur ein fantastisches Golferlebnis (alleine das Angebot im Sandbelt und auf der Mornington Peninsula südlich der Metropole füllt bequem einen mehrwöchigen Golfurlaub), auch das weitere touristische Angebot ist reichhaltig und vielfältig: Wer sich für die Tierwelt interessiert, wird vor allem auf dem nahegelegenen Phillip Island fündig: Hier findet nicht nur jedes Jahr der Formel 1-Grand Prix statt, sondern hier hat auch die größte Pinguin-Kolonie außerhalb der Antarktis ihre Heimat. Allabendlich bei Sonnenuntergang zieht es tausende kleine „Frackträger“ an den Strand zu ihren Nestern – ein Schauspiel, dass mit der „Penguin Parade“ bestens organisiert ist und täglich von zahlreichen Touristen beobachtet wird. Wer Koalas einmal live erleben möchte, kann dies – ebenfalls auf Phillip Island – in einer Aufzuchtstation, dem Koala Reserve, erleben. Und natürlich gibt es rund um Melbourne auch einige Tierparks, in denen man weitere Bewohner des fünften Kontinents wie Wallabys und Kängurus hautnah erleben kann.

Eine weitere Attraktion: das größte Korallenriff der Welt, das Great Barrier Reef, im Nordosten Australiens. Hamilton Island, rund eine Flugstunde von Brisbane entfernt, ist Teil des Whitsunday Island mit fantastischen, unberührten Stränden, einem der schönsten Golfplätze Australiens (Hamilton Island Golf Club) und natürlich Ausflugsmöglichkeiten per Boot, Wasserflugzeug oder Helikopter zum Great Barrier Reef.

Ein Blick auf Australiens Golf

Die Golf-Vielfalt Aus­traliens ist der von Großbritannien und Irland vergleichbar: Es gibt sowohl kleine, eher einfache Anlagen mit sehr günstigen Greenfees, als auch international renommierte Top-Clubs. Auch Freunde des Linksgolfs kommen auf ihre Kosten, für sie bieten sich vor allem die Plätze Tasmaniens an. Wer auf einer Reise einige der schönsten Golfanlagen Australiens kombinieren möchte, sollte sich bei Great Golf Courses of Australia informieren – einem Zusammenschluss einzigartiger, hochwertiger Golfanlagen im gesamten Land. Je nachdem, ob eher das Spiel auf einem Platz oder das Training im Mittelpunkt stehen, finden sowohl Einzelreisende, als auch Gruppen- und Trainingsreisen nahezu überall ein passendes Angebot.

 

Autor: Michael Althoff | golfmanager 1/2020

 

 

Golf-Highlights in Australien

Ergänzend zu den allgemeinen Betrachtungen befasst sich unser Autor Michael Althoff in der Rubrik „Blick über die Grenzen" mit zwei Golfhighlights in Australien und interessanten Informatio­nen der jeweiligen Clubverantwortlichen:

 

 

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