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DGV-Golfbarometer Herbst 2016

Positive Saison trotz rückläufiger Greenfee-Einnahmen

Ausgewählte Ergebnisse der Befragung zum DGV-Golfbarometer Herbst 2016

Im Oktober 2016 hat der Deutsche Golf Verband (DGV) in Zusammenarbeit mit der Institut für Handelsforschung GmbH das DGV-Golfbarometer Herbst 2016 durchgeführt. Hierzu wurden alle Mitglieder des DGV mit Spielbetrieb zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. In der Auswertung wurden anschließend alle Golfclubs und Anlagenbetreiber berücksichtigt, deren Anlage mindestens eine Saison in Betrieb ist. Das Golfbarometer wird seit 2005 durchgeführt und hat das Ziel, die aktuelle Stimmungslage unter den Golfanlagen sowohl zum Beginn, als auch zum Ende der Saison zu erfassen. An der aktuellen Erhebung beteiligten sich 249 Golfclubs/Anlagenbetreiber, was einer Rücklaufquote von 34,1 Prozent entspricht. Die Teilnehmer des DGV-Golfbarometers erhalten neben der Golfbarometerauswertung exklusiv eine grafische Detailauswertung der Ergebnisse nach diversen Gruppierungen (Kaufkraft, Alter, Lage etc.).

 

Bewertung der wirtschaftlichen Lage zeigt sich weiter erholt

Der Herbstwert 2016 „Bewertung der wirtschaftlichen Lage“ auf den Golfanlagen steigt nach dem Tiefststand im Herbst 2013 weiter an und liegt aktuell bei 34,9 Indexpunkten. Das entspricht einem Anstieg um 18,8 Punkte zu 2013.

 

Eine Detailbetrachtung der Bewertung der wirtschaftlichen Lage zeigt, dass in der aktuellen Erhebung 43,5 Prozent der Golfanlagen ihre Lage als gut einschätzen (+8,6 Prozentpunkte gegenüber der Frühjahrserhebung 2016). Der Anteil der Golfanlagen, die ihre Lage als schlecht einschätzen, ist leicht gestiegen und liegt bei 8,6 Prozent (+1,7 Prozentpunkte). Deutlich rückläufig ist der Anteil derer, die ihre Lage als befriedigend einstufen, welcher aktuell bei 47,8 Prozent (-10,4 Prozentpunkte) liegt. Somit bewerten 91,4 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Situation der Golfanlage als befriedigend oder gut.

 

Insgesamt zeigen sich die Clubs mit der Saison mehrheitlich zufrieden, allerdings zeigt sich mit einem Indexsaldo von +36,0 ein niedrigerer Wert (+52,7) als im letzten Jahr.  Mehr als zwei Drittel der Befragten (68,0 Prozent = -8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) gaben an, dass sie mit der Saison sehr zufrieden oder zufrieden waren. Etwa ein Drittel (32,0 Prozent =+8,4 Prozent) gab an, dass sie mit dem Saisonverlauf unzufrieden oder sehr unzufrieden waren.

 

Mitgliederzahlen steigen bei vielen Clubs an

Bei der Frage nach der Mitgliederentwicklung der abgelaufenen Saison zeigt sich, dass sich ein ähnliches Bild wie bei der Bewertung der wirtschaftlichen Lage ergibt. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2013 (Indexwert: +5,9), erreicht der Saldowert in diesem Jahr mit + 18,9 einen neuen Höchstwert.

 

Es wird bei der Mitgliederentwicklung in der zurückliegenden Saison nur die Tendenz (gestiegen, gleich geblieben oder gesunken) angesprochen. Die ermittelten Werte geben keine Rückschlüsse über das Niveau des Anstiegs/Rückgangs. Insgesamt ergibt sich wie in den letzten drei Jahren eine deutlich positive Entwicklung (+18,9 Indexpunkte). In der Detailbetrachtung gibt fast die Hälfte der teilnehmenden Anlagen (45,2 Prozent) an, dass sich die Mitgliederzahl in der abgelaufenen Saison erhöht hat. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten (26,3 Prozent) gaben an, dass sich ihre Mitgliederzahl verringert hat.

 

Einnahmenentwicklung sehr unterschiedlich

Der Index im Bereich der Greenfee-Einnahmen hat sich weiter negativ entwickelt. Nach einem noch positiven Wert im letzten Jahr von 3,3 Indexpunkten sinkt der Index in der aktuellen Erhebung auf -18,7 Punkte ab.

 

Dieser Wert gibt keinen Hinweis auf das Niveau der Einnahmenentwicklung, sondern zeigt auf, dass der Anteil derjenigen Anlagen, die erhöhte Einnahmen im Bereich Greenfee erzielt haben, geringer ist, als der Anteil derjenigen, die gesunkene Greenfee-Einnahmen zu verkraften haben.

 

Bei einer differenzierten Betrachtung nach verschiedenen Kenngrößen zeigt sich, dass Betreiber in Regionen mit hoher Kaufkraft vermehrt rückläufige Einnahmen hinnehmen mussten. Anlagen in Regionen mit mittlerer Kaufkraft haben hingegen die Einnahmen in den Bereichen Greenfee und Mitgliedsbeiträge/Spielgebühren mehrheitlich steigern können. Unterschiede ergeben sich ebenfalls bei der Betrachtung nach dem Alter der Anlage. So konnten die jüngsten Anlagen (nach 1995 gegründet) als einzige sowohl im Bereich Greenfee als auch bei den Mitgliedsbeiträgen/Spielgebühren mehrheitlich steigende Einnahmen verbuchen.

Vergleich zwischen Erwartung und Realität zeigt große Unterschiede

Wie bereits in der letzten Herbst-Erhebung wurde auch dieses Mal wieder ausgewertet, inwieweit sich die Erwartungen, welche im Frühjahrs-Golfbarometer erhoben wurden, mit den Erfahrungen aus der Saison, ermittelt im Herbst-Golfbarometer, decken.

 

Erwähnenswert ist vor allem die Fehleinschätzung im Bereich der Greenfee-Einnahmen. Ging noch im Frühjahr eine Mehrheit der Golfanlagen von einer Steigerung aus (+20,7 Indexpunkte), musste am Ende der Saison eine negative Entwicklung in Höhe von -18,7 Punkten konstatiert werden. Weiterhin besteht eine Differenz im Bereich der Mitgliederentwicklung. Lag der Saldo im Frühjahr noch bei 38,9 Indexpunkten, war das reale Ergebnis am Ende der Saison für viele Betreiber eher ernüchternd bei nur noch 18,9 Indexpunkten. Aber nicht alle Kennzahlen wurden negativ bewertet. So zeigte sich, dass die Entwicklung der Personalkosten am Ende der Saison bei deutlich weniger Befragten negativ (d.h. gestiegen sind) ausgefallen ist, als am Anfang der Saison befürchtet. Ebenso wurde die wirtschaftliche Situation der Anlagen im Herbst 2016 deutlich besser eingeschätzt als im Frühjahr.

 

Fazit

Grundsätzlich kann von einer positiven Saison ausgegangen werden. Dies zeigt sich daran, dass die wirtschaftliche Lage abermals besser als im Vorjahr bewertet wird. Ebenfalls positiv wird die Zufriedenheit mit der Saison beurteilt: Allerdings sinkt der Wert im Vergleich zum Vorjahr ab und liegt nun bei 36,0 Indexpunkten (-16,7 Indexpunkte weniger als 2015).

 

Die Mitgliederentwicklung fällt nach einem Rückgang im Herbstbarometer 2015 dieses Jahr wieder höher aus. Fast die Hälfte der teilnehmenden Anlagen (45,2 Prozent) gibt an, dass sich die Mitgliederzahl in der abgelaufenen Saison erhöht hat. Der Index liegt mit +18,9 Punkten im positiven Bereich (+4,6 Indexpunkte zum Vorjahr). Bei der Frühjahrsumfrage des Golfbarometers 2016 erwarteten jedoch wesentlich mehr Golfanlagen eine steigende Mitgliederentwicklung.

 

Im Bereich der Einnahmen deuten die negativen Saldos bei den Greenfees und Einmalentgelten auf mehrheitlich rückläufige Einnahmen hin. Einzig der Index bei den Mitgliedsbeiträgen ist positiv (+22,6 Indexpunkte). Die Kosten steigen zwar in allen Bereichen mehrheitlich an, doch fällt der Anstieg zumeist geringer als zum Vorjahr und als im Frühjahr erwartet aus.

 

Autor:Alexander Mörsheim ❘ golfmanager 06/2016

 

Für weitere Informationen rund um das DGV-Golfbarometer wenden Sie sich bitte an den DGV, Ralf Berlin, Tel.: 0611-99020-103 oder an das Institut für Handelsforschung, Alexander Mörsheim, Tel.: 02 21-9 43 60 37-30.

 

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